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Inoffizielle Mitarbeiter - Inhalt

 

Ein Inoffizieller Mitarbeiter (kurz IM, oft auch als Informeller Mitarbeiter oder Geheimer Informant bezeichnet) war in der DDR eine Person, die verdeckt Informationen an das Ministerium für Staatssicherheit (MfS oder „Stasi“) lieferte, ohne formal für diese Behörde zu arbeiten.

Mit der Öffnung der Archive des MfS im Zuge der Deutschen Wiedervereinigung gelangten die Berichte und die Identität zahlreicher IM ans Tageslicht, was zur Aufklärung etlicher menschlicher Tragödien führte.
Inhaltsverzeichnis

Zahl der inoffiziellen Mitarbeiter

Das MfS beschäftigte zum Zeitpunkt ihres Untergangs über 175.000 IM in allen Bevölkerungsgruppen der DDR. Das Netzwerk der Inoffiziellen Mitarbeiter war ein tragendes Element des Überwachungssystems der DDR, da so auch eine konspirative Überwachung von Personenkreisen möglich war.

Von 1950 bis 1990 arbeiteten auch 20 000 bis 30 000 Bundesbürger als inoffizielle Mitarbeiter der Stasi. Von diesen waren viele ehemalige Bürger der DDR, die im Auftrag der Stasi in die Bundesrepublik Deutschland übersiedelten. Der Großteil dieser IMs war jedoch in der Bundesrepublik geboren und arbeitete aus Sympathie mit der DDR für das Ministerium für Staatssicherheit. [1]

Tätigkeit

Bei den Informationen handelte es sich in der Regel um Berichte über das Verhalten von Personen aus dem persönlichen oder beruflichen Umfeld des Inoffiziellen Mitarbeiters. Häufig waren auch engste Freunde und Familienangehörige Inoffizielle Mitarbeiter und bespitzelten sie. Dies kam nach dem Untergang der DDR oft heraus und führte zu einer Beendung der Freundschaft oder der Ehe, denn selbst manche Ehepartner ließen sich darauf ein, den eigenen Partner auszuspionieren. Ein Teil der Inoffiziellen Mitarbeiter handelte aus politischer Überzeugung, andere versprachen sich davon Vergünstigungen und nur wenige wurden unter Druck gesetzt. Die Binnendifferenzierung zwischen den einzelnen Inoffiziellen Mitarbeitern war wichtig. Zwischen GMS (dem öffentlich staatsloyalen Bürger), dem „IMB“ (Informeller Mitarbeiter Beobachtung, z. B. für ausländische Nachrichtendienste) und dem „IMS“ (Informeller Mitarbeiter Sicherheit) bestanden große Unterschiede. Unter dem Decknamen eines IM wurden auch Sammelakten geführt, die Berichte und Befragungen von Personen enthielten, die selbst keine IM waren. Dies konnten z.B. Nachbarn von sicherheitsrelevanten Objekten sein.

In der Richtlinie 1/79 des Ministers für Staatssicherheit, Erich Mielke, wurde die Arbeit der IM geregelt und folgende Kategorien festgelegt:

    * IMB - Inoffizieller Mitarbeiter Beobachtung
Der IMB wurde direkt zur Arbeit an operativen Vorgängen (OV) eingesetzt. Ein IMB konnte auch, verdeckt natürlich, sein Gehalt vom MfS beziehen. Meist geschah dies über die Räte der Kreise oder Räte der Bezirke. IMBs konnten teilweise auch in die NSW-Staaten reisen und dort wurden sie dann speziell zum Auskundschaften und Beobachten von Personen oder Objekten eingesetzt. Zu diesem Zweck wurden sie auch mit Geheimdienstmaterialien und Devisen ausgestattet. Als IMB wurden auch Bürger geworben, die interessante Beziehungen zu Personen im NSW hatten. Das konnten Mitarbeiter von Vereinen und Organisationen sein, aber auch von Parteien. Interessant waren hierbei Personen, die verwandtschaftliche Beziehungen zu Mitarbeitern der Sicherheitsorgane der Bundesrepublik, wie Polizei, BND etc. hatten. Waren dem MfS solche Verbindungen bekannt, wurde versucht, die Person in der DDR anzuwerben - wenn es sein musste auch mit Druckwerbung.

    * IME - Inoffizieller Mitarbeiter im (für) besonderen Einsatz bzw. Experten-IM
IME waren IM mit speziellen Kenntnissen oder in besonderen beruflichen Positionen, die nebenbei für das MfS Aufträge ausführten (z.B. Spezialisten für Handschriftenerkennung, Toxikologen).

    * IMS - Inoffizieller Mitarbeiter Sicherheit (zur Sicherung eines Objekts oder Bereichs).
Der IMS war in einem sicherheitsrelevanten Bereich tätig, z.B. bei Jugendtourist (Reisebüro der FDJ) und berichtete ohne besonderen Anlass über das Verhalten von Personen, mit denen er dienstlich in Kontakt kam. Sie waren zur Kontrolle von Betrieben, gesellschaftlichen Einrichtungen, Forschungs- und Bildungsstätten sowie staatlichen Institutionen eingesetzt.

    * IMK - Inoffizieller Mitarbeiter zur Sicherung der Konspiration
      Sie stellten für das MfS und andere IM etwas zur Verfügung, sie erhielten ein Zusatzkürzel, welches anzeigte, wie diese Mitarbeiter dem MfS halfen. KW stand für Konspirative Wohnung, DA stand für Deckadresse Post und DT für Decktelefon.

    * GMS - Gesellschaftliche Mitarbeiter (für) Sicherheit (ca. 33000 Personen)
Die GMS sollten "progressiv" und "parteilich" auftretend Informationen sammlen, z.B. Leiter in Wirtschaft und Verwaltung.
   

* FIM - Führungs-IM
Zuverlässige, zur Menschenführung geeignete IM mit "Erfahrung in der operativen Arbeit" konnten "im Auftrag des MfS ... unter Anleitung und Kontrolle eines operativen Mitarbeiters" IM oder GMS führen.

 

 
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