Militärischer Nachrichtendienst der DDR : Mil - ND |
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Militärischer Nachrichtendienst der DDR Die DDR unterhielt neben dem allgemein bekannten Ministerium für Staatssicherheit innerhalb der Natinalen Volksarmee einen weiteren Geheimdienst: den Militärischen Nachrichtendienst (Mil-ND) Begründet wurde die Armeeaufklärung/der Mil-ND durch Direktive des Ministers des Inneren vom 19. Juli 1952.
Der Mil-ND war für die Feindaufklärung innerhalb der NVA zuständig. Die Dienstbezeichnung variierte: 1952-1953 Allgemeine Verwaltung 1953-1956 Dienststelle 1000 1956 Verwaltung 19 1957-1958 Verwaltung für Koordinierung 1959-1964 Verwaltung 12 1964-1983 Verwaltung Aufklärung 1983-1990 Bereich Aufklärung 1990 Informationszentrum
Der militärische Geheimdienst kooperierte intensiv mit der Hauptverwaltung Aufklärung der Sowjetarmee, der GRU. Für diesen Nachrichtendienst waren zu Beginn ca. 200 und im letzten Jahr der DDR ca. 2300 Mitarbeiter in tätig. Als Stabsteil unterstand der Mil-ND dem Hauptstab des Ministeriums für Nationale Verteidigung und war das Führungsorgan der militärischen Aufklärung.
Bis 1990 entwickelte sich die Personalstruktur auf 773 Offiziere und 8 Generäle. Die Zahl der bekannten im Westen geführten Quellen lag 1988 bei 93. In der Bundesrepublik unterhielt der MIL-ND 3 illegale Residenturen. In der DDR waren inoffiziell für den Mil-ND ca. 1.200 Personen tätig.
1990 wurden fast sämtliche Unterlagen des Mil-ND vernichtet. Nur wenige Fragmente, die im Rahmen des Informationsaustausches ins Ministerium für Staatssicherheit gelangt waren, blieben erhalten. Eppelmann erklärte später, sein Befehl zur Aktenvernichtung wäre nicht auf alle Unterlagen bezogen gewesen, sondern von den Mitarbeitern falsch ausgeführt worden.
Der Dienst war an geheimen Waffengeschäften beteiligt. Dazu gehörten Geschäfte mit ausgemustertem NVA-Material die an Entwicklungsländer verkauft wurden.
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