Für eine journalistische Recherche für die Frankfurter Rundschau suche ich Opfer der Stasi, die in Schulen in Frankfurt am Main oder Umgebung über ihre Geschichte gesprochen haben bzw. die bereit wären, über ihre Geschichte mit Schülern zu sprechen. Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung unter a.schirrmacher(at)fr-online.de freuen!
Heute habe ich mich auf stasiopfer.de angemeldet und schonmal einen Link zu meiner eigenen Webseite vorgeschlagen ;o) ... mit november89.de kommt Ihr direkt zu meinem eigenen Projekt mit DDR- Geschichtsbezug.
Auf meiner Suche nach Behörden, die eine Antragstellung auf Opferrente entgegennehmen stieß ich auf diese Seite und bin beeindruckt.
Nach so viele Jahren der Wiedervereinigung und privaten Aufarbeitung meiner DDR-Haft Erfahrungen plagen mich heute noch regelrechte Alpträume über Haftbedingungen und Behandlung.
Unverständlich, das ehemalige Funktionäre Ämter ohne geringste Einschränkungen bekleiden dürfen und auch noch mit Rente aus ihren früheren Tätigkeiten belohnt werden.
Grotesk Kurios war nach der Wende der Verbrauch von Sauerstoffzelten, der Großteil aller Verantwortlichen war über Nacht krank. Ist es den Spitzenpolitikern der DDR nicht aufgefallen, was für marodes Personal beschäftigt wurde ? Konnten diese kranken Menschen überhaupt Entscheidungen fällen.
Widerlich, wie nach dem Mauerfall diese sogenannten Genossen sich vor der Verantwortung drückten und gegenseitig die Schuld zuwiesen.
Es sollte mehr für die Opfer getan werden, die über Jahre Standhaftigkeit bewiesen haben und genau diese sollten sich die ehemaligen Verantworlichen zum Vorbild nehmen.
Ein Kritiker der Formalie zur Stasi-Opferrente schließt mit:
"Diese Kreise waren es, die die friedliche Revolution 1989 vorbereitet und mit großem Mut und Einsatz letztlich den gesellschaftlichen Umbruch herbeigeführt haben."
Genau diese Kreise waren es auch, die diese DDR doch behalten (schon wegen ihrer Lebensläufe und Verläufe) und an der Bevölkerung weiterhin herumexperimentieren wollten. Die Arbeiterklasse aber wollte das nicht. Die wollte zu einem überwiegenden Teil den unverzüglichen Anschluss an die Bundesrepublik, was auch verständlich war. Der vermeintliche Arbeiter - und Bauernstaat war schon lange keiner mehr. Der diente lediglich dazu, neuen Möchtergern - Eliten den Weg zu Karriere und materiellen Wohlstand zu ebnen. Als klar wurde, dass dieser Weg nicht einzuschlagen war, musste dieser kropfartige Einigungsvertrag her. Von dem profitierten die Proleten aber in keinster Weise. In dem wurden ausschließlich die Befindlichkeiten und Interessen der nun in der Luft hängenden, neu installierten Schicht der sozialistischen Intelligenz berücksichtigt. Viele von denen mußten nun befürchten, ihr Berufsabschluss würde nicht weiter anerkannt etc. Machen wir uns also nichts vor. Hier ging es nur um die Sicherung der Aufrechterhaltung und Fortsetzung eigenen "Vita". Lange vor dem Zerfall dieser DDR haben sich mutige, zu allem entschlossene Menschen von diesem menschenunwürdigen, beleidigenden Regime getrennt und sind auf ihre Weise aktiv geworden. Und das nicht im Schutz einer breiten Masse oder unter dem Dach der vor allem evangelischen Kirche. Am Ende erhebt jeder gelernte DDR-Bürger Anspruch auf eine Stasi-Opferrente. Schließlich wollen sie alle irgendwie im System zwar nicht beteiligt, so aber wenigstens benachteiligt und somit Opfer gewesen sein.
Ich bin eine Studentin der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung und schreibe gerade an meiner Diplomarbeit.
Das Thema meiner Diplomarbeit lautet: Die vergessenen Opfer des SED-Regimes? Politische, juristische und finanzielle Probleme der Einführung einer "Opferrente"
Ich möchte im Hauptteil meiner Arbeit einen Überblick darüber geben, wie oft, wann und von wem das Thema "Opferrente" diskutiert wurde und woran es letztlich scheiterte (abgesehen vom Hauptargument "leere Kassen").
Vielleicht hat jemand Tipps oder es besteht vielleicht in Ihren Unterlagen ein guter Überblick betreff dieses Themas. Meine Anfragen beim Bundestagsarchiv brachten leider nur Ergebnisse hinsichtlich der Drucksachen und Plenarprotokolle von der 14. bis 16. Wahlperiode und es wäre mir wichtig einen guten Überblick über vorangegangende Diskussionen, Initiativen oder Entwürfe zu bekommen. Wann wurde das Thema Opferrente/Ehrenrente/Opferpension zum ersten Mal angesprochen?
Auch möchte ich gern mehr wissen über das Leben nach der Haft in der DDR. Wie sah der Alltag nach einer Zeit in Haft und dem "Schweigegebot" über diese Zeit aus?
Und wie erging es den ehemaligen Häftlingen, die nach der Haft ausreisen konnten oder freigekauft wurden? Fühlten sie sich in der BRD gut aufgehoben, wurde Ihnen unter die Arme gegriffen und hatte die Umgebung ein "offenes Ohr" für die schrecklichen Erlebnisse?
ich war letzte Woche im ehemaligen MfS in der Normannenstr. und durfte diesen gottseidank ehemaligen Staat im Staate besichtigen.
Ich muß schon sagen, es ist erstaunlich, was die sogenannte "Krone der Schöpfung" so alles zu wege bringt. Wenn man die Geschichte aber so verfolgt, hat sich bis heute in verschiedenen Ländern leider nicht viel wesentlich verändert.
Mein Anliegen wäre: uns wurde dort ein Film gezeigt von einem ehem. Verfolgten der Stasi, bei dem insgesamt 3x versucht wurde, ihn um die "Ecke" zu bringen, dieser aber alle Anschläge überlebt hat. Mir ist aber dessen Name entfallen, hätte aber gerne sein Buch gelesen, was er herausgegeben hat.
Können Sie mir dessen Namen schreiben oder mir sagen, wo dieses Buch zu haben ist? Uns allen hat sich auch die Frage aufgedrängt, wo sind all diese Stasi (sagen wir mal Mitarbeiter), denn abgeblieben ?
In einem Bericht im FS gestern Abend, habe ich gesehen, dass die Opfer mit Almosen abgespeist werden und diese ehem. Agenten teilweise recht üppig abgefunden wurden?
in unserer Rubrik "Downloads" finden vor allem Betroffene und durch politische Haft gesundheitlich Geschädigte eine weitere wegweisende Ausarbeitung über Haftfolgeschäden.
Herausgeber sind die Landesbeauftragten für die Stasiunterlagen - wir bedanken uns hiermit für die Freigabe.
Sie finden die Studie in der Rubrik "Informationen für Geschädigte der SBZ/ DDR-Diktatur". Die PDF-Datei ist ca. 1,5 MB gross und steht für private Zwecke kostenfrei zur Verfügung.
Sachsen: Angehörige der Toten des 17.Juni 1953 gesucht
Wir veröffentlichen nachfolgend und auszugsweise ein Schreiben aus dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales:
"Wie Sie sicher wissen, wurde im August 2005 eine gesetzliche Regelung zur Unterstützung von Hinterbliebenen des 17. Juni 1953 in das Strafrechtliche Rehabilitierungsgesetz eingefügt. Danach können die nächsten Angehörigen - Eltern, Ehepartner und Kinder - nach verwaltungsrechtlicher Rehabilitation Unterstützung bei der Stiftung für ehemalige politische Häftlinge beantragen, soweit sie in ihrer wirtschaftlichen Lage beeinträchtigt sind.
Dem im Jahr 2004 erscheinenen Buch "Die Toten des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953" haben wir entnommen, dass in Sachsen elf Menschen zu Tode kamen. Bisher haben aber nur Hinterbliebene von drei dieser Toten bei der Rehabilitierungsstelle in Chemnitz Anträge auf verwaltungsrechtliche Rehabilitierung gestellt.
Ich bin nicht sicher, ob die Betroffenen, die durch den 17. Juni 1953 Angehörige verloren haben, von der Möglichkeit Unterstützung erhalten zu können auch erfahren haben. Deshalb bitte ich Sie, diese Information weiterzugeben, sollten Ihnen Angehörige bekannt werden. Ebenfalls bitte ich Sie, bei Ihren Beratungen über diese Möglichkeit zu informieren. Eine Liste der Todesopfer wurde nach o.g. Buch zusammengestellt. Meinem Schreiben beigefügt ist die Liste derer, deren Angehörige bei der Rehabilitierungsbehörde bisher noch keinen Antrag gestellt haben.
Ich hoffe, dass noch mehr Betroffene von der Antragsmöglichkeit gebrauch machen werden. Ihnen wünsche ich, dass das Jahr 2006 gut werden und Klarheit über die erreichbare Verbesserungen für die Opfer von SED-Unrecht bringen möge."
Soweit der Auszug des Briefes. Wir fügen die Liste der Toten bei und bitten unsere Leser - sofern möglich - um freundliche Unterstützung bei der Suche der noch lebenden Angehörigen:
Elisabeth Böcker, geb. 30.06.1888, getötet in Leipzig Gerhard Dubielzig, geb. 29.03.1934, getötet in Delitzsch Oskar Jurke, geb. 20.09.1895, getötet in Dresden Herbert Kaiser, geb. 09.05.1913, getötet in Moskau Johannes Köhler, geb. 05.08.1908, getötet in Leipzig Paul Ochsenbauer, geb. 26.07.1937, getötet in Leipzig Dieter Teich, geb. 24.04.1934, getötet in Leipzig Alfred Wagenknecht, 28.11.1909, getötet in Niesky
Hinweise senden Sie uns bitte per Mail die wir sofort weiterleiten. Vielen Dank!
Vertreter des Kurt-Schumacher-Kreises in der Gesellschaft für Soziale Demokratie e.V. führten am 26. Juni 2001 ein Gespräch mit der Bundesvorsitzenden der PDS, Gabriele Zimmer.
Der Kurt-Schumacher-Kreis hat in dem Gespräch die nachfolgenden Forderungen erhoben:
Die PDS soll sich konkret verpflichten, sofort und mit Nachdruck alle Verbrechen der SED aufzuklären.
Die PDS soll sich konkret verpflichten, sofort und konstruktiv das Problem der Wiedergutmachung zu behandeln.
Die PDS soll sich konkret verpflichten, sofort und konsequent alle Schuldigen für die SED-Verbrechen zu benennen.
Frau Zimmer zeigte eine gewisse Bereitschaft, die PDS an der Aufklärung der Inhaftierungen mitwirken zu lassen, was aber nur als ein taktisches Moment anzusehen ist, um den Eindruck zu erwecken, daß sich die PDS der 'Aufarbeitung der Vergangenheit' nicht verschließt. Frau Zimmer lehnte aber eine Notierung der Schuldigen und eine Wiedergutmachung strikt ab.
Für den Kurt-Schumacher-Kreis ist dieses Gesprächsergebnis nach Gesprächen über dieses Thema mit Modrow, Gysi, Bisky in den vergangenen Jahren die endgültige Bestätigung dafür, daß die Mehrheit der PDS-Mitglieder die von der SED begangenen Verbrechen vollauf billigt, die Schuldigen für diese Verbrechen deckt und nicht bereit ist, nur einen Hauch von Wiedergutmachung zu leisten.
Die PDS ist damit die einzige Partei in Deutschland, die in schwere Verbrechen verstrickt ist und damit nicht die geringste demokratische Legitimation besitzt.